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Freunde


Heute bzw. die letzten Tage kam mir (k)ein besonderes Thema in den Sinn: “Freunde”

Durch meine Podcasterei haben sich in den letzten zwei Wochen einige alte Weggefährten gemeldet, was mich wirklich sehr gefreut hat. Das brachte soviel alte Erinnerung zum Leben und hat mir durch und durch ein gutes Gefühl beschert - dann kann es ja nur etwas besonderes sein. Und natürlich sind Freundschaften mit das wichtigste, was man im Leben haben kann. Meine ehemaligen Bekannten und Kollegen, die sich gemeldet hatten, waren damals nicht im engsten Freundeskreis. Meistens waren das berufliche Kontakte aus der Musikbranche, aber da Beruf und Privat damals sehr eng miteinander verschmolzen waren, war das nicht richtig zu unterscheiden.


Woran macht man eigentlich den Unterschied zwischen Freunden und Bekannten aus?

Die ersten Bewertungskriterien, die mir in den Sinn kommen sind Nähe, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, “man selbst sein dürfen”. Ich weiß nicht, ob es am Alter liegt, aber inzwischen bin ich viel mehr bereit in all diesen Kriterien einen Vorschuss zu geben. Geht es euch auch so?


Früher war ich sehr vorsichtig, ja geradezu misstrauisch und es hat sehr lange gedauert, bis ich anfing meine Rollen abzulegen, Nähe und Vertrauen zuzulassen. Dabei hatte ich gar nicht wirklich schlechte Erfahrung gemacht - komisch eigentlich. War wahrscheinlich meine eigene Unsicherheit. Heute gehe ich sehr viel gelassener damit um und ernte dementsprechend auch die gleichen Eigenschaften recht schnell auf der anderen Seite. Es muss am Alter liegen - wirklich sehr entspannend, wenn man nicht mehr seinen Platz in der Welt sucht und gemütlich durch den Fluss des Lebens schwimmt.


Ich hatte mal in einem dieser “Lebensratgeber” gelesen, dass man sein Adressbuch rausholen und die Leute, die einen als wirkliche Freunde schon lange durchs Leben begleiten und die immer für einen da sind, mit einem roten Kringel markieren soll. Das hatte ich dann auch gemacht und dann hieß es, dass einem wahrscheinlich auffällt, dass man diese Leute so gut wie nie sieht….stimmte auch! Weiter wurde orakelt, dass man viel zu viel Zeit mit Leuten verbringt, die einem nicht so gut tun, als die mit dem besagten “roten Kringeln”. Das war damals wirklich so und ich beschloss das ganze zu ändern. Natürlich vergisst man das recht schnell wieder und alles läuft so weiter. Jetzt gerade komme ich da wieder drauf und schnappe mir gleich mal mein Adressbuch, um die roten Kringel zu aktualisieren (passiert jetzt in Echtzeit, während ich das schreibe….).


Tja - was soll ich sagen?! Einige der Leute, die ich damals gekringelt habe, würde ich heute nicht mehr umbedingt kringeln. Nicht, weil das keine Freunde mehr sind - rein aus dem Gefühl heraus. Was mir aber auffällt …. ich würde heute viel mehr Leute rot markieren, deutlich mehr! Das ist ja irgendwie abgefahren. Heißt es nicht immer, man hat nur ganz wenig wirklich gute Freunde? Hab ich damals selbst immer gesagt, aber stimmt das?! Gerade fallen mir ganz schön viele Freunde ein, die ich spontan um Hilfe bitten könnte - die scheinen sich zu vermehren?! Oder liegt das an mir? Das ist auf jedenfall mal ein Gedanke wert.


Gerade fällt mir ein, dass in diesem besagten Buch (ich komme leider nicht mehr auf den Titel) auch noch stand, dass gute Freunde es einem nie Übel nehmen, wenn man sich länger nicht meldet und man es deshalb dann auch tut. Regelmäßig würde man sich nur bei den Leuten melden, die es einem übel nehmen, wenn man mal etwas länger Zeit verstreichen lässt. Hörte sich damals für mich schlüssig an - heute nicht mehr. Liegt wahrscheinlich wieder am Alter - man wird einfach gelassener. Wenn jemand meint, mir vorzuwerfen ich würde mich nicht oft genug melden, würde ich dass direkt klären. Zu einem Meldezwang würde mich dass nicht (mehr) verführen. Aber solche Leute hab ich auch gar nicht in meinem Adressbuch stehen - von daher, kein Problem. Lebensratgeber braucht man glaube ich ab einem gewissen Alter auch nicht mehr, oder?


Ich bin auf jedenfall froh, so viele tolle Menschen zu kennen und freue mich euch alle bald wieder zu sehen. Speziell die sehr alten Bekanntschaften, die man wirklich seit Jahrzehnten nicht gesehen hat. Da gibt es sicherlich verdammt viel zu erzählen - ich bin jetzt schon gespannt!


In diesem Sinne ein GROSSES DANKESCHÖN an alle Freunde und Bekannte da draußen - ich wünsche euch schöne Pfingsten, bleibt gesund und wach!



Titel am Ende des Podcasts ist "You're Not Alone" von "Barclay & Cream"


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